wir leben in einer zeit von grossen umbrüchen und wandel. gesellschaftlich, politisch, sozial, kulturell - allumfassend. die ursache hierfür ist, dass eine epoche zu ende geht - die ära der moderne ist am ende.
die ideen, konzepte, gedanken der moderne sind tot, haben kein leben mehr, die menschen finden kein interesse und keinen sinn mehr in ihnen. diejenigen ereignisse und strömungen, die die medien beherschen und auf interesse stossen, und verbreitung finden, sind, im meisten fall, deutlich und definitiv unmodern. der radikale islamismus. das neue interesse am katholizismus. auch das starke interesse an vormodernen zeiten, wie dem mittelalter, dem alten rom, ägypten, babylon, ist teil davon. alle "unmodernen" tendenzen, die zu den hochzeiten der moderne ein randdasein fristen mussten, wie der fanatische katholizmus, kommen aus ihren löchern gekrochen, erwachen wieder zum leben. wer würde sich heute noch wesentlich für "moderne" ideen interessieren, wie z.B. die langweilige "realpolitik" im stile der 70er, und ähnliches. die menschen suchen sich ihre inhalte woanders.
die moderne ist tot. was danach kommt, kann wohl noch keiner sagen. werden die fanatischen religionen den neuen kern der gesellschaft stellen? oder wird etwas neues entstehen?
was man jedoch mit sicherheit sagen kann, dass diese umbruchprozess, von der moderne in ein anderes zeitalter, nicht ruhig verlaufen wird. grosse soziale unruhen, kriege, revolten können ausbrechen. dafür sollte man gewappnet sein.
was wird nun die moderne ersetzen? das dilemma der menschen in der westlichen gesellschaft ist, dass wohl die meisten, oder ein grosser teil gerne aus der moderne ausbrechen würden; da sie aber in ihr sozialisiert, "indoktriniert" worden sind, ist ihnen dass aber ohne weiteres nicht möglich. das sah man an der bewegung der postmodernisten, die sich nie wirklich von den ideen der moderne befreien konnten. das spiel, die scheinbare dekonstruktion auf philosophischer basis z.B. der idee der wahrheit erkennt immer noch die moderne konzeption von wahrheit an. es ist nicht originär. der altertümliche, katholische wahrheitsbegriff ist es hingegen schon, und er ist wirklich nicht modern. nur um ein beispiel zu nennen.
eben so verhält es sich mit den anhängern eines radikalen islams. im gegensatz zu den postmodernen, antimodernen oder antiintellektuellen in den westlichen gesellschaften schaffen sie es, *wirklich* nichtmodern zu sein.
das heisst natürlich nicht dass ich radikale religion gut heisse. nur sie bietet den menschen eine echte, reale alternative zu den westlichen gesellschaften, und deswegen werden sie in zukunft viele anhänger finden und dadurch auftrieb erhalten. will man dieses aufstrebende theokratische phänomen bekämpfen, müsste man eben den menschen eine echte, positive alternative bieten. auf die westliche gesellschaft und ihre zivilwerte und bürgerrechte zu pochen wird nichts helfen, denn diese sind tot.
kommen wir zur politik. das beschäftigen mit politik ist inzwischen so sehr mit der moderne verwoben, dass man sich fragt ob es nach der moderne überhaupt noch politik geben wird. das desinteresse der menschen, dass sie inzwischen für politik empfinden, spräche dafür, das es so ist.
was es aufjedenfall nicht mehr geben wird, ist die linke. die linke war eine pure ausgeburt der moderne, und mit ihren helden wie stalin, lenin usw. auch neben dem faschismus die menschenverachtenste und schlimmste ausgeburt der moderne.
es interessiert sich ja kaum noch jemand für "linke" thesen. sie ist halt so sehr mit der moderne verbunden, dass sie mit ihr sang und klanglos untergehen wird.
bei der rechten ist es schon nicht so eindeutig. scheinbar gibt es viele rechte theoretiker, die sich bewusst gegen die moderne stellen. von daher könnten sie den zusammenbruch der moderne für ihre zwecke nutzen, und wachsen und macht gewinnen. ich bin aber überzeugt, dass die rechte, im gegensatz zu eben solchen sachen wie katholizismus oder islamismus, keine wirklichen, orginären antimodernen punkte und thesen entwickeln kann. sie ist eben auch nur eine ausgeburt der moderne. das was die rechte will - einen starken staat, "übermenschen", usw. sind halt dinge, die letzendlich grundsätzlich auf der modene basieren.
von daher könnte der rechte spuk, der amerika und europe verängstigt, auch mit der moderne sang und klanglos untergehen.
die eigentliche aufgabe wäre es, standpunkte, ziele, gedanken zu entwickeln, die nicht modern sind, die etwas neues bieten, die nicht fanatisch politisch oder herkömmlich religiös sind, und die durch und durch positiv sind.
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